Unsere Kirche
Katholische Pfarrkirche St. Marien Meiningen
Die heutige katholische Kirche in Meiningen steht seit 1972 an der Stelle einer älteren neugotischen Kirche, die die katholische Gemeinde im Jahre 1881 aus einem Tanzlokal errichtet hatte.
Foto Walter Scholze
Durch die entscheidende Mithilfe der Mutterdiözese Würzburg, zu der das Meininger Land seit dem Jahre 1007 gehörte, konnten in den Jahren von 1967 bis 1972 die Kirche und das dazugehörende Schwesternhaus von Grund auf erneuert werden.
Am 13. Mai 1972 weihte Bischof Hugo Aufderbeck (Erfurt) die Kirche auf den Titel: "Unsere Liebe Frau". Mit diesem Patrozinium wurde eine alte Meininger Tradition weitergeführt.
Foto Robert Eckstein 2022
Der Kirchenbau ist seiner äußeren Erscheinung nach das Ergebnis einer gut funktionierenden Teamarbeit von Pfarrer Viktor Hofmann (Pfarrer von 1962- 1978), Architekt, Künstlern und Gemeinde. Die erzwungene lange Bauzeit hatte verschiedene Gründe: Genehmigungen wurden nicht erteilt, Baufirmen durften nicht beauftragt werden, Baustopps wurden verhängt. Mit solchen Maßnahmen zögerten die DDR- Behörden die Fertigstellung hinaus. Auch ein Glockenturm wurde nicht genehmigt. Das gab die Möglichkeit zur Erprobung vieler Vorschläge am Modell. So ist die Planung nicht am Reißbrett entstanden, sondern gewachsen. Niemand konnte am Anfang wissen, was am Ende sein würde. Die Hilfe und Führung Gottes war an vielen kritischen Punkten zum Greifen deutlich.
„Diese Kirche ist ein Bau der großen und kleinen Wunder“ (Pfr. Viktor Hofmann).
Die örtlichen Verhältnisse legten einen fast quadratischen Grundriss nahe. Die stumpfwinkelige Altarrückwand gibt die Möglichkeit, den Altarraum in den Gesamtraum zu integrieren; der bauliche Ausdruck eines veränderten Kirchenbegriffes, wie er im II. Vatikanischen Konzil formuliert wurde.
Foto Manfred Koch
Die künstlerische Gestaltung:
Werner Nickel aus Nienburg (1935- 2016)
Er gestaltete den Grundriss der Altarinsel, den Altar der Kapelle und die großen mit Kupfer beschlagenen Kirchentüren. Die ungewohnte Dimension der Straßenfassade wurde durch riesige Fensteröffnungen und die Doppeltüranlage aus Kupferblech harmonisch gestaltet.
Fotos Robert Eckstein 2021, 2022
Werner Schubert- Deister aus Friedrichroda (1921- 1991)
Aus seiner Hand stammen der aus Löbauer Granit gehauene Altar, der Taufstein, das Sakramentshaus, das Marienrelief, gearbeitet in Eisenschmelz und Stein, und in Zinngießerei der Ambo, die Altarleuchter und die Weihwasserbecken. Der Altarblock wiegt ca. 8 Tonnen. Er wurde in wochenlanger Arbeit vom Künstler an Ort und Stelle behauen.
Foto Robert Eckstein 2022
Christof Grüger aus Schönebeck (1926- 2014)
Er ist der Schöpfer der Glaswände und der künstlerische Berater für den ganzen Raum. In der seltenen Betonglastechnik formte er in abstrakter Weise das Gesamtthema: Auferstehung und Schöpfungsakt- Erlösung- Vollendung.
Fenster Ostfassade/ Straßenseite: Auferstehung und Schöpfungsakt als Wirbel in Blaugrau- Tönen.
Foto Bilderbude Erdmann
Fenster Südseite: Erlösung: „Vom Gegeneinander zum Miteinander“: Von links und unten schieben sich in abstrakten Figuren die zerstörerischen Elemente empor (der Mensch, symbolisiert durch Krieg, und die Natur, symbolisiert durch Vulkanausbrüche) - denen die schöpferischen Elemente von oben und rechts entgegen wirken - die Gegensätze treffen aufeinander in beruhigendem Blau, gleichzeitig optische Erweiterung des Raumes. Durch eine Erhöhung des Anteils geschlossener Flächen entstehen zwei massive Dreiecke, die die Wandfläche zusätzlich gliedern und eine Blendung der Gemeinde durch die Südsonne vermeiden. (Christof Grüger)
Foto Bilderbude Erdmann
Vollendung (Altarwand): Punktuell durchbrechen die kleinen Glasfenster die massiv als flacher Bug geformte Westwand und wirken wie eine Rosette, die seitlich ausgezogen ist und auf diese Weise den Blick auffängt, nach innen leitet und schließlich über das Kreuz zum Altar führt.
Foto Robert Eckstein
Der von Christof Grüger geschaffene Kreuzweg an der Nordwand ist eine Wachsbatikarbeit und mit über 10 Metern Länge eine der größten ihrer Art. (Eine detailierte Beschreibung siehe unten Batik "Kreuzweg")
Foto Christof Grüger
Orgel
Die Orgel ist ein Werk des VEB Orgelbau Dresden (früher und heute F. Jemlich) und ist von der Konstruktion her ein Werk mit mechanischer Traktur. Sie besitzt 2 Manuale, 21 klingende Register und 1150 Pfeifen.
Foto Robert Eckstein
Der eingeschossige Anbau an der Westseite enthält eine Werktagskapelle, den Schaltraum für die elektrische Anlage und die Sakristei. Diese Räume geben der Gesamtanlage - besonders für den Vollzug des gottesdienstlichen Lebens - die Vollendung. Vom Pulverrasen aus betrachtet (jenseits der Werra) bildet die starke Betonung der horizontalen Linie mit der überragenden Spitze des Hauptbaukörpers eine architektonisch interessante Lösung. Die Kirche wird seit 2016 durch eine Mahr Umluft Heizung (Heizquelle Gas) beheizt.
Foto Manfred Koch
Die Kapelle ist dem Hl. Kilian geweiht. Hinter dem Altar befindet sich ein Kilians Reliquiar. Rechts und links sind Abgussplatten vom Schrein des Frankenapostels (Neumünsterkirche Würzburg) angebracht.
Foto Robert Eckstein
2021 wurde die Außenfassade der Kirche umfassend saniert und erhielt einen neuen Anstrich. An den die Betonglasfenster haltenden Metallbändern zeigten sich Rostspuren. Der Kitt an der Schutzverglasung der Westseite begann undicht zu werden. So konnten nach über einjähriger Vorbereitung im Sommer 2021 die Renovierung der Außenfassade durchgeführt werden. Alle Metallteile wurden abgestrahlt. Ca. 600m Metallbänder wurden 3fach gestrichen. An der Westseite wurden 125 neue Glasscheiben eingekittet. Insgesamt wurden 120 kg Kitt verarbeitet. Fassadenschäden wurden ausgebessert. Die Kirche erhielt einen neuen Anstrich und das an die Kirche angrenzende Schwesternhaus, wurde farblich abgesetzt.
Foto Robert Eckstein
Das Marienbild in der Haßfurt
Das Marienbild in dem Haßfurt an der alten Frankfurter Straße unterhalb der Habichtsburg ist ein beliebtes Wallfahrtsziel.
Zur Entstehung gibt es folgenden kunsthistorischen Informationen:
„Nahe der Habichtsburg, doch unten im Haßforttal, liegt ein in den Felsen gesprengter, ungefähr quadratischer Raum, der in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts als Marienkapelle angelegt ist. Die waagerechten Schichten des Gesteins sehen fast wie riesenhafte Quadersteine aus. An der Rückwand ist oben in den Felsen ein kleines Relief aus Sandstein mit der Halbfigur der heiligen Maria eingesetzt. Es ist das Werk des aus dem Herzogtum Meiningen gebürtigen August Müller“
Auf einer Tafel am Marienbild sind noch folgende Informationen zu lesen:
Für Wanderfreudige: Neben Schloss Elisabethenburg über die Bogenbrücke über das Dietzhäuschen und Königstanne zur Haßfurt, ca.3,3km.
Autofahrer benutzen die Landsberger Str. Richtung Fulda und biegen kurz hinter dem Abzweig Schloss Landsberg links in den Waldweg ein. Parken und ca. 30 Minuten bis zum Marienbild wandern.
Batik „Kreuzweg“
Schriftliche Aufzeichnungen des Künstlers Christof Grüger zur Herstellung / Interpretation seines Kreuzweges von 1977
Die Gestalt dieses Kreuzweges weicht ab von den sonst üblichen, nämlich einzelnen Bildern der 14 Stationen.
Hier ist ein Streifen gestalteten Stoffes aufgehängt und damit eine Form gefunden, die unserer Zeit entspricht, die vielfach von Streifen geprägt wird – von Filmstreifen, Lochstreifen, Tonband, Comic-Strip, (letzterer ist eine fortlaufende Bilderzählung, Strip ist engl. und heißt Streifen).
Auch dieser Kreuzweg ist eine fortlaufende Bilderzählung, gestaltet in der Technik der Batik, die vermutlich aus dem alten China stammt. Über Thailand kam sie nach Indonesien, wo sie noch heute geübt wird. Von dort brachten sie die Holländer um die Jahrhundertwende nach Europa, wo sie sich im Zuge des Jugendstils als Kunsthandwerk ausbreitete. In der Nazizeit war sie verpönt als „artfremde Kunst“.
Jetzt wieder geachtet und gepflegt, erfreut sich die Batiktechnik großer Beliebtheit, wird aber auch durch modischen Missbrauch und andere einfachere Reservetechniken verfälscht.
Unter Reservetechnik versteht man Färbeverfahren, die durch Abdecken oder Abbinden von Stoffteilen unterschiedliche Färbungen hervorrufen. Auch die Batiktechnik gehört dazu. Hierbei wird der weiße oder hellfarbige Stoff auf einen Rahmen gespannt, der waagerecht auf Böcken liegt. Die Zeichnung wird mit weichem Stift oder dünner Feder aufgetragen. Danach wird mit geschmolzenem Wachs all das überzogen, was nicht mitgefärbt werden soll. Hierauf wird stufenweise dunkler gefärbt in stetigem Wechsel von Abdecken und Färben, wobei die entsprechenden Spülungen zwischengeschaltet werden.
Bei diesem Wandteppich wurde also zuerst das Weiß abgedeckt. Nachdem die etwa 800 Reißzwecken, die den Stoff auf dem Rahmen festhalten, entfernt waren, wurde der ganze Stoff in einer hochgebockten Badewanne mit zartestem Grau überfärbt.
Nach dem Spülen und nassem Aufspannen, wobei der Stoff sich während des Trocknens glättet, wurde nun dieses zarte Grau mit Wachs überzogen und nach abermaligem Abspannen ins gleiche Färbebad gesteckt, bis der helle Grauton als nächstdunkler erreicht war. (Zwischendurch werden Probestreifen abgeschnitten, gespült und getrocknet um den nach dem Trocknen wesentlich helleren, oft auch veränderten Ton mit dem farbigen Entwurf und den Probefärbungen zu vergleichen).
Nach Spülen, Aufspannen und Trocknen wurde nun das Hellgrau mit Wachs abgedeckt und der Stoff wanderte in ein frisches etwa 40°C warmes Bad, in dem neben Salz ein brauner Farbstoff gelöst war. Hierbei entstand der helle graubraune Ton z.B. in den Händen und Köpfen.
Nach dem Abdecken dieser Flächen wurde der mittelgraue Ton gefärbt und so weiter mit wechselnden Bädern bis auf die Rot-Nuancen. Diese wurden, da man auf Rot außer Braun, Violett und Schwarz keine andere Farbe färben kann als lokale Färbung zwischengeschaltet, wobei der Stoff aufgespannt bleibt und das Rot aus zwei nacheinander aufgetragenen Komponenten in der Faser synthetisiert wird (Naphtol-Grundierung + Entwicklung mit Anthrachinonsalz). Das Absäuern und Spülen erfolgte hierbei auf dem Rahmen. - Ob es nun auf weißem, hellerem oder dunklerem Grau entstand, abgedeckt wurde oder noch offen blieb, war entscheidend für die Nuance des Rot. Das musste vorher ausprobiert und festgelegt werden.
Nach 6 Färbegängen und den Rot-Einsätzen war der Stoff fast ganz mit Wachs bedeckt bis auf die Stellen, die schwarz werden sollten. Dadurch schwer und steif geworden wie eine Rolle Dachpappe, war der Wandteppich kaum mehr zu bewegen. So wurde die Schwarzfärbung ebenfalls als Entwicklungsfärbung auf dem Rahmen durchgeführt. Die Totalfärbungen erfolgen unter ständiger Bewegung des Stoffes bei handwarmen Temperaturen von 40° C abwärts.
Durch die allmähliche Abkühlung wird das Wachs spröde und es entstehen Brüche, wodurch in die abgedeckten Flächen dennoch Farbstoffe eindringen. Diese „Craquele“ ist nicht als Fehler sondern als technisch bedingte, höchst reizvolle Struktur anzusehen und gilt als Echtheitsmerkmal für Wachsbatik. Da wo es zu stark zu werden und die Form zu zerstören droht, kann es wieder zu geschmolzen werden. Auf diese Weise ist hier das mehrfarbige Craquele entstanden.
Nach Beendigung das Batikprozesses kommt der Wandbehang zur chemischen Reinigung, wo das Wachs mit einem Lösungsmittel (perchloräthau) in einer Waschmaschine entfernt wird.
Jetzt erst zeigen sich die verschiedenfarbigen Formen und Strukturen und der Stoff gewinnt seine Weichheit und Flexibilität zurück. Ein abschließendes Fixierbad trägt zur besseren Haltbarkeit der Färbungen bei. Das letzte Aufspannen im feuchten Zustand ersetzt das Bügeln.
Nachdem also durch das Abdecken mit Wachs und die verschiedenen Färbungen, durch das Herauslösen des Wachses und den Fixiervorgang der gestaltete Grund gelegt war, habe ich durch Eindrucken von eingefärbten Tüllstreifen verschiedener Dichtegrade noch zusätzliche Graustufen und Strukturen gewonnen und eine Vertiefung des Ausdrucks in Richtung Trauer-Umflorung, Verhängung-Verhängnis erreicht.
Formal ist der Wandteppich gegliedert durch Kreuzgitterformationen in Stufungen und Rhythmen.
Ähnlich eines Mäander, dem antiken Bandornament, das seinen Namen von dem in vielen Windungen dahinfließenden kleinasiatischen Fluss hat, und ein Symbol ist des Weges und Lebenslaufes in seinen Auf und Ab, sind die 14 Stationen miteinander verhakt und teils zusammen-gezogen um überflüssige Doppelungen zu vermeiden und durch entsprechende Konfrontationen dramatische Akzente zu setzen.
Der Ausdruck ist in den Gestus verlegt. Bis auf den Abdruck auf dem Schweißtuch der Veronika sind keine Gesichter dargestellt.
Soviel zum Allgemeinen. Und nun zur Gestaltung der einzelnen Stationen.
Vorangestellt ist ein Symbol der Gefangennahme, ein aus 7 Lanzen gebildetes Gitter, das durch Abdrucken eingefärbter Pappformen gewonnen wurde.
Man kann es auch deuten als die 7 Todsünden und Aggressionen gegen Gott und gegen den Nächsten.
Die 1. Station, Verurteilung:
Hier steht Jesus Christus da und empfängt das Urteil. Über ihm, als Zeichen der Macht, die übergroßen roten Hände des Pilatus. Der hat das Bedürfnis sich die Hände in Unschuld zu waschen. Das Blut, an dem auch er schuldig ist, ist sichtbar gemacht.
Der Jesus zum Spott umgelegte rote Königsmantel bildet den Hintergrund. Die Dornenkrone – schwarz und rot, Zeichen des brennenden Schmerzes und Hinweis auf den brennenden Dornbusch, in welchem Gott dem Mose erscheint mit den Worten: „Ich bin der Ich bin“ - so Jesus Christus als Gottes Sohn - „Wer mich sieht, der sieht den Vater. Ich und der Vater sind eins.“
Die Schattengrenze, die vom brechenden Stab durch die Christusgestalt hindurch nach unter geführt ist, zeigt, wie aus dem unschuldigen Menschen ein Verbrecher gemacht wird – er tritt auf die dunkle Seite des Seins.
Die 2. Station:
Er nimmt das Kreuz an und ist bereit, es zu tragen. Fast liebend empfängt er es.
Die 3. & 4. Station:
Er fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz und begegnet seiner Mutter. Diese beiden Stationen sind zusammengezogen, so dass sich dadurch die Dramatik der Situation zuspitzt. Es sieht so aus, als ob seine Mutter, erschrocken über diese Begegnung mit dem so entstellten Sohn, die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und zusammenbricht. Es wird ihr flau in den Knien. Die schwarze Hakenform reißt ihr die Beine weg! Der Kreuzesbalken stößt auf dem Bilde gegen ihre Brust – sie ist wie betroffen – ist konsterniert. Es ist eine Zone größten Kontrastes. Das Schwarz des Kreuzes prallt wie ein Rammbock auf das Weiß ihres Gewandes.
Die 5. Station:
Simon von Cyrene hilft ihm das Kreuz tragen. Als Außenstehender nimmt Simon an dem Geschehen teil, wie einer von uns. Die unterste Begrenzung des Behanges ist wie eine Stufe gebildet. Der verurteilte Christus steht vor dieser Stufe wie einer aus unserer Mitte.
Die 6 Station:
Veronika reicht Jesus das Schweißtuch. Es ist Legende, darum ist sie nicht personal dargestellt, sondern als Symbol. Zwei Arme halten das Schweißtuch mit dem Abdruck des Antlitzes Christi empor. Dieses Tuch ist so eingebunden in die Gestalt des kreuztragenden Christus’, dass es dadurch kaum Eigengewicht gewinnt, eben als legendäres Ereignis nebenher erscheint. Der Abdruck des Antlitzes ist mit Tüll-Material gedruckt.
Die 7. & 8. Station sind ebenfalls zusammengefasst:
Der zweite Sturz unter dem Kreuz ist schwerer als der Erste. In einem stürzenden Bogen schlägt sein Haupt auf die Erde, weit von sich gestreckt die Arme. Von oben her wuchtet wie eine Ramme die Gruppe der klagenden Frauen auf ihn, in dunklen Tönen gehalten, verhüllt, mit eingedrückten Schnüren umschlungen, gefesselt. An sie sind die Worte Jesu gerichtet: „Weint nicht über mich, sondern über euch und eure Kinder!“
Die 9. Station:
Der dritte Fall unter dem Kreuz, zeigt ihn ganz am Boden – zurück-genommen, verhüllt, wie weggetreten-bewusstlos, eingequetscht zwischen Kreuzbalken und Erde.
Die 10. Station:
Aus dem Dunkel greifen Arme. Fäuste reißen ihm seine weißen Kleider vom Leibe. Die Strukturen des Reißens ergeben sich aus dem Abdruck aufgedrieselter Schnüre. Der Herr steht in seiner Eigentlichkeit – schon wie eine Epiphanie. Der Dornenkranz wird zur Krone des Lebens.
Die 11. Station:
Jesus wird an das Kreuz geschlagen ist zum Symbol verdichtet. Nur die Körperteile, an denen gehandelt wird, sind dargestellt. Die von Nägeln durchbohrten Hände und Füße sind übergroß. Dadurch und durch die Umkehrung der stumpfen Winkelstellung bei der Brechung des Stabes treten die Hände in Beziehung zu denen des Pilatus in der ersten Station. Dahinter steht die Macht aus der Ohnmacht des Martyriums. Hier tritt zum zweiten Mal massiv die Macht bedeutende Symbolfarbe Rot auf wie bei der Verurteilung. Dort ist es der Schreibtischtäter, der das Urteil ausspricht, hier ist es der Henker, der es vollstreckt. Der weiße dünne Strich zwischen den aufgenagelten Händen assoziiert den Lebensfaden, das auf des Messers Schneide stehen, über die Klinge springen.
Die 12. Station:
Jesus stirbt am Kreuz. Hände und Füße, die in der 11. Station so übergroß dargestellt erschienen, können hier fortfallen. Das Hauptaugenmerk ist gelegt auf das aufgerichtete Kreuz und „Er neigte sein Haupt und verschied“. Ein Schatten von Tüll fällt vom Haupt wie der Schatten des Todes auf die spätere Station der Grablegung. Der Schatten des Todes lastet über den Armen und beugt das Haupt herab.
Die 13. Station:
Jesus wird vom Kreuz abgenommen und seiner Mutter übergeben. Er wird der Mutter auf den Schoß gelegt. Es ist die alte Form der Pieta. Sie umschließt ihn wie Mutter Erde – in erdbraunem Gewande. Der starre Leichnam weist mit dem herabhängenden Arm auf die Grablegung. Hier am Schluss des Kreuzweges begegnet uns noch einmal das Bild der Mutter mit dem nun toten Sohn auf dem Schoß, wie in der Madonnendarstellung im Altarraum, die Mutter ihr lebendiges Kind auf dem Arm trägt – Anfang und Ende eines Lebens.
Die 14. Station:
Jesus wird ins Grab gelegt. Der erstarrte Leichnam ist dargestellt wie versteinert, ein Katarakt, eingesargt zwischen den waagerechten Streifen schwarz. Den Abschluss des Wandteppichs bildet die Andeutung der Leiter – sowohl Symbol der Kreuzabnahme als auch Hinweis auf die Auferstehung.
In diesem Zusammenhang gewinnt das Ostfenster einen neuen zusätzlichen Ausdruckswert als Symbol von Auferstehung – Ostermorgen – Neuschöpfung in verklärtem Licht.
Konzertreihe "Musik-Welt-Kirche"
und Meininger Orgelsommer
Katholische Gemeinde "St. Marien"
Mauergasse 22a
98617 Meiningen
Gemeindebüro:
Tel: 03693 465960
Mo, Di, Do : | 8 - 12 Uhr |
Mi : | 8 - 12 Uhr 14 - 16 Uhr |
Fr : | 8 - 10 Uhr |
Kirche:
Unsere Kirche ist täglich zum Gebet und zur Besichtigung geöffnet.
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)
Bella-Aul-Str. 5
(ehemals Kasernenstr.)
98617 Meiningen
Gemeindeleitung:
Tel: 01577 5728 993
Landeskirchliche Gemeinschaft Meiningen
Schöne Aussicht 5
98617 Meiningen
Gemeindeleitung:
Tel: 0173 8106012